Unser Elektroauto Blog

Nach der Installation einer 5,4 kWp-Photovoltaik Anlage am Dach Anfang 2017 kam uns die Idee, den Solarstrom ins eigene Auto zu laden. Solarstrom ist von April bis Oktober genügend vorhanden (Jahresenergie-Ausbeute ca. 6 MWh; Jahresverbrauch ca. 3.500 kWh). Bei den E-Mobility Play Days am Red Bull Ring Ende September sind wir Zoe, Ioniq und E-Golf Probe gefahren – dort haben wir auch den neuen Leaf das erste Mal gesehen. Eine Woche später hatten wir das schwarze 2.Zero-Sondermodell (entspricht der Ausstattung N-CONNECTA + Winterpaket) bestellt – er wird einen Benziner ersetzen und somit unser erstes Elektroauto sein.

Hier wollen wir unsere Erfahrungen mit unserem ersten BEV - dem Nissan Leaf ZE1 teilen.

2018-02 Tankstelle fürs Elektroauto zu Hause

Die Wintermonate nutzten wir damit, eine geeignete Wallbox zu finden bzw. selbst zu bauen. Aufgrund der Förderungen (Bund und LandOÖ) entschied ich mich für den Kauf einer Wallbox, die von meiner schon vorhandenen Hausautomation angesteuert werden konnte. Mein Ziel war, genau die aktuell vorhandene PV-Leistung in den Leaf zu laden – vorausgesetzt er steht in der Garage.

Da wir in der Garage eine CEE16 haben, lädt der Leaf nur mit 3,7kW - bei anderen EVs mit bis zu 11kW. Die Ladestelle hat einen Typ2 Stecker, damit kann man fast jedes Elektroauto laden.

Unsere Tankstelle ist auch "intelligent": Sie kann den Photovoltaik-Überschuss ins Elektroauto laden, man kann aber immer über Nacht vollladen.

Am 07.03. war der Leaf an der Wallbox und die Hausautomation konnte der Wallbox erstmals die Ladeleistung vorgeben - beinahe die gesamte PV Produktion wurde in den Leaf geladen (12kW).

An der Leistungs-Zeit Kurve ist schön zu sehen, dass der PV-Überschuss in den Leaf geladen wurde. An diesem nicht so schönen Tag waren es immerhin die ersten 12 kWh. Für die technisch Interessierten: In der Wallbox ist eine Phoenix Contact EM-CP-PP-ETH Ladesteuerung mit Ethernet Schnittstelle. Per TCP Kommandos kann die Ladung gestartet, gestoppt und der Ladestrom von 6-32 A (bei mir bis maximal 16 A) in 2 A-Schritten eingestellt werden.

2018-03 Abholung des Leaf2 - Zero Edition

Am 05. März war es endlich soweit: Nach Anmeldung (Grünes Kennzeichen) konnten wir unseren Leaf in schwarz nach umfangreicher Einschulung im Autohaus Bamminger abholen. E-Auto fahren unterscheidet sich sehr vom gewohnten: Kein Schalten, volles Drehmoment ab Stand, sehr leises fahren (oder sollen wir sagen gleiten) und leider einen etwas eingeschränkten Aktionsradius. Laut Nissan sollte er nach WLTP 270km weit kommen, wir werden sehen.
Ab nach Hause und die neue Wallbox testen: funktioniert. Dass es ein komplett anderes Auto ist, daran müssen wir uns noch gewöhnen: E-Pedal, ProPilot, Rekuperieren, laden unterwegs, ....

Vorbei ist das extravagante Design des ersten Leaf – sowohl außen als auch im Cockpit. Die Balkenanzeigen, Bäume und Blätter – Anzeigen sind zum Glück Geschichte. Der Neue kommt modern gezeichnet, sogar mit sportlichem Heckdiffusor. Die Instrumente beschränken sich auf einen runden analogen Geschwindigkeitsanzeiger und ein digitales farbiges Multifunktionsdisplay links daneben. Dies zeigt unter anderem: Verbrauch, Akkustand, Reichweite, Infos zum ProPilot, Reifendruckwerte, Navi-Abbiegeanzeige, Ladetimer usw.
Der größere Farb-Touch Bildschirm in der Mittelkonsole beinhaltet Navigation, Audio, Round-View-Ansicht beim Parken, Einstellungen, Apple Carplay und Android Auto.
Das Cockpit und Armaturenbrett wirkt aufgrund der verwendeten Materialien hochwertig – die blaue Naht unterstreicht dies zusätzlich. Der Kofferraum ist mit 435Liter um 55Liter größer als im aktuellen Verbrenner-7er-Golf und um 65Liter größer als im ersten Leaf – die Rücksitze können im Verhältnis 2:3 umgelegt werden, eine ebene Ladefläche ergibt dies leider nicht. Im Kofferraum finden rechts und links das Typ2 und das Schuko-Notladekabel ihren Platz. Die Sitze wirken hochwertig, vermitteln ein angenehmes Sitzen und ausreichend Seitenhalt. Dass das Lenkrad nur in der Höhe und nicht in der Tiefe zu verstellen ist, fällt vielleicht ganz großen bzw. kleinen FahrerInnen negativ auf. Für uns passt es.
Die Nissan EV App kann bei mir nicht mit dem Leaf verbinden – eine Anfrage bei Nissan ist noch unbeantwortet. Mit dieser App könnte man u.a. Heizung und Klima programmieren, um vor temperiert wegfahren zu können.

2018-03 Ausfahrt nach Gmunden

Die erste längere Ausfahrt führte uns heute (11.03.) zum Traunsee nach Gmunden zum Liebstattsonntag. Die beste Neuerung ist sicherlich das e-Pedal. Das Bremspedal brauchte ich heute nur zum Starten, dann nicht mehr wieder. Der Leaf kann beinahe vollständig mit einem Pedal (dem Gaspedal) gefahren werden. Geht man vom Pedal verzögert der Leaf mittels Rekuperation ausreichend stark, um auch bei Kreuzungen ohne Bremspedal zum Stehen zu kommen. Die gewonnene Energie geht wieder in den Akku. Der Innenraum ist sehr gut gedämmt, Elektroautofahren ist generell sehr leise – auch im Leaf. Ich vermied heute die Autobahn und versuchte die Strecke von ca. 120km sehr verbrauchsarm (ohne ein Verkehrshindernis zu sein; maximal 90km/h) zu fahren, um zu sehen, welcher Wert mit dem Nissan Leaf möglich ist: Die ersten 142km schafften wir mit 14kWh/100km – hauptsächlich im ECO-Modus, es war auch für ein Teilstück die Sitzheizung eingeschalten. Mit meinen 14kWh/100km ergibt dies beim Leaf2 eine Reichweite von 280km. (laut Nissan nach dem neuen, praxisnahen WLTP-Zyklus 270km mit den 17“ Reifen, 285km mit den 16“ Reifen)

2018-03 Bericht auf Elektroautor.com

Volker Adamietz von elektroautor.com hat mir die Möglichkeit gegeben, unseren neuen Leaf samt meiner PV - Ladestelle auf seinem Blog vorzustellen. Hier geht's zum Bericht:
https://elektroautor.com/testbericht-neuer-nissan-leaf-2-zero-edition-in-kombination-mit-pv-anlage/

2018-04 Die ersten 1000km

Ca 180kWh (kostenlosen, klimafreundlichen) PV-Strom haben wir bisher in den Leaf geladen und sind damit schon knapp über 1000km problemlos gefahren.

2018-06 Statusupdate

Viel gibt es nicht zu berichten. Der Nissan Leaf ist ein treuer Begleiter. Die 110kW und das hohe Drehmoment ab Stand machen richtig Spass. Aufgrund des schönen Wetters ist immer genug PV Leistung für den Leaf vorhanden und wir können viele entspannte Kilometer mit dem Leaf zurücklegen. Unser Zweitauto macht nicht mehr viele km.

Der Ladeverlauf folgt schön der PV-Erzeugung:

2019-08 Einfaches PV E-Auto Laden (Netz OÖ)

Mit dem AMIS Lesekopf für die Netz-OÖ Smartmeter, einem Raspberry Pi auf dem die Hausautomation Domoticz läuft und einer Wallbox mit Phoenix Contact EM-CP-PP-ETH Ladesteuerung ist eine kostengünstige PV Überschussladelösung realisierbar. Die Anzahl und Hersteller der PV Anlagen ist nicht von Bedeutung, die Regelung der Ladeleistung erfolgt aufgrund des Smartmeter Wertes. Die nötigen Scripte für Domoticz kann ich gerne zur Verfügung stellen.

2020-08 Reichweitentest (Sommer)

Ich bin den halben Akku über Steyr und das Ennstal und Grünburg retour (hügelige Strecke) auf Landesstraßen (ohne Autobahn) mit sparsamer Fahrweise gefahren. Hochgerechnet auf 100% verfügbare Akkukapazität ergibt sich eine Sommerreichweite von 280km. 

2021-11 KIA e-Niro LongRange

Auch unser zweites Auto ist jetzt ein BEV, wir sind somit im Alltag Vollelektrisch unterwegs - wir laden überwiegend daheim mit Sonnenstrom. Rechnen wir den eigenen PV Strom mit 10Cent, so ergeben sich Fahrtkosten von 2€/100km.
Die Wahl fiel auf einen Vorführer Kia e-Niro Long Range in der Ausstattung Gold aufgrund:
- Kurzfristig lieferbar und Vorführwagenrabatt
- Lange Garantiezeiten bei Kia
- 64kWh Batterie und effizienter 150kW Antrieb für lange Reichweiten (WLTP 455km)
- 11kW 3p AC, 7kW 1p AC und 80 kW CCS DC Lader
- attraktive Ausstattung: Voll-LED Scheinwerfer, 10" Navi inkl 7 Jahre Updates, 4 x Sitz- und Lenkradheizung, Wärmepumpe, Uvo App Anbindung, JBL Soundsystem, Spurhalte-/Querverkehr-/Totwinkelassistent, usw.

Einbau der Frunk-Wanne und Gasdruckfedern von frunk.at: 

Update nach einem Jahr eNiro:

Unauffällig, problemlos und sparsam - mein kurzes Fazit zum ersten Jahr mit dem eNiro.
10tkm mit einem Durchschnittsverbrauch von 15kWh/100km hat er bisher problemlos abgespult, beim ersten Service waren 169€ fällig - für was eigentlich? Kaffee gab es auch keinen! Hier kann Kia noch besser werden!